Die Stadt Jüterbog beeindruckt durch die Geschlossenheit der Altstadt, die eine hohe Dichte an qualitätsvoller Altbausubstanz aufweist, sowie den klar ablesbaren mittelalterlichen Vorstädten und der Wallanlage. Die außerordentlich gut erhaltene mittelalterliche Stadtstruktur setzt sich deutlich von dem weitgehend ungestörten Umfeld ab. Dennoch zeigt sich die Leerstandsproblematik unübersehbar in der Altstadt und den Vorstädten. 
Der sichtbare Leerstand historischer Wohngebäude ist damit einer der zentralen Handlungsschwerpunkte der Stadt. Die geschlossene, aber derzeit ungenutzte Wohnbebauung in der Schlossstraße sowie weiterführend in der Dennewitzer Straße („Vorstadt Damm“) ist besonders vom Leerstand betroffen. Hier befinden sich historische Wohngebäude („Schloßbuden“) im Denkmalbereich der erweiterten Altstadt, welche einen hohen Sanierungs- und Modernisierungsbedarf aufweisen. Die Gebäude sind mittel- bis langfristig ohne Perspektive, da sie heutigen Standards an Wohngebäude hinsichtlich Grundstückszuschnitt, Gebäudestruktur und Gebäudekubatur, Raumhöhe oder Wohnungsgrößen nicht erfüllen.
Die Nähe zu Berlin und die günstige Verkehrsanbindung im öffentlichen Personennahverkehr zeigen jetzt, dass der Bedarf an Wohnraum und Wohnbauflächen steigt. Dabei gilt, dass die Sicherung der erweiterten Altstadt und ihres ungestörten Umlandes zu gewährleisten ist und gleichzeitig Wohnraumangebote zu entwickeln sind. Eine Perforation des Stadtbildes durch Abrisse und Neubauten als auch eine Überformung der Parzellenstrukturen und ehemaliger Bürgergärten ist dabei zu verhindern. Die städtische Entwicklungspolitik „Innen vor Außen“ soll unter Einsatz von Gestaltungs- und Erhaltungssatzungen weiterhin konsequent umgesetzt werden. 
Im Wettstreit der Ideen sollen Entwicklungsmöglichkeiten für die „Vorstadt Damm“ entstehen, die moderne Wohnraumangebote unter Einhaltung von städtebaulichen Grundsätzen der Stadt Jüterbog schaffen. Ziel der Ausloberin ist nicht die Entwicklung eines reinen Wohngebietes, sondern vielmehr ist eine Mischnutzung aus wohnverträglichem Gewerbe (u. a. Dienstleistung, Kreativwirtschaft, Handwerk) und kleinmaßstäbliches Wohnen angedacht. Im Rahmen der Wettbewerbsbearbeitung ist für das Gesamtgebiet ein städtebauliches Konzept mit passgenauen Lösungen zu erarbeiten.


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